Menü

Wir verlassen Kathmandu und erreichen nach einigen Stunden im einheimischen Bus Pokhara, ein Ort am Phewa-See mit Blick auf die Gipfel des Annapurna-Gebirges und Ausgangspunkt fast aller Trekkingtouren in diesem Abschnitt des Himalaya. Bevor wir zu unserem 5-tägigen Trekking zum Poon Hill aufbrechen, sehen wir uns mit einem einstündigen Flug im Ultraleichtflieger erst einmal alles von oben an.

Vorgeschriebene Trekkingpermits haben wir noch schnell vor Ort besorgt. Wir entscheiden uns gegen einen Guide und Träger unserer Rucksäcke, wir wollen allein sein, die Natur spüren und unsere jeweils knapp 20 kg auf dem Rücken niemand anderem zumuten als uns selbst.

Zum Glück ahnen wir vorher nicht, wie anstrengend es wird… 😉

An den ersten beiden Tagen geht es nur bergauf – von Biretanthi mit Übernachtung in Ulleri nach Ghorepani. Am Abend wärmen wir uns mit Zitronen-Ingwer-Tee und einem Daal Bhaat Gericht auf und fallen stolz, frierend und todmüde um 18 Uhr ins Bett. Am morgen des dritten Tages quälen wir uns um 3.30 Uhr morgens aus den gerade erst warm gewordenen Schlafsäcken heraus um die letzten 330 m zum Aussichtspunkt Poon Hill aufzusteigen. Wir sind die ersten auf dem Gipfel und können beobachten wie sich der noch klare Sternenhimmel langsam mit der Morgenröte vermischt, welche die Berggipfel der Achttausender zuerst berührt. Mit dem Ausblick auf den 7. höchsten Berg der Erde (Dhaulagiri mit 8167m) und den 10. höchsten Gipfel der Welt (Annapurna I mit 8.078 m) genießen wir eine der schönsten Aussichten auf den Himalaya seit wir das Land betreten haben.

Etwas später treffen auch uns die ersten Sonnenstrahlen und spätestens jetzt merken wir keine Kälte, Erschöfung oder Muskelkater mehr, denn diese Sicht verspricht uns ein Freiheitsgefühl das seines gleichen sucht.

Weiter geht es vom Poon Hill über einen Bergkamm, auf die schattige und vereiste Seite des Berges und durch weitere kleine Dörfer mit viel Charme. Nach 6 Tagen erreichen wir unseren Ausgangspunkt Biretanthi. Wir haben nach diesem Trekking noch nie zuvor eine heiße Dusche so zu schätzen gewusst. 🙂

Wir sind unheimlich beeindruckt wie einige der Nepalesen so abgeschieden wohnen können, an Orten, die man nur zu Fuß oder auf dem Rücken eines Esels erreicht. Wir haben uns im Februar 2015 auf dieser sehr gängigen Trekkingtour trotzdem recht allein gefühlt und wären im Nachhinein wohl noch gern weiter gelaufen (ABC-Trek oder EBC-Trek). Aber wer weiß, wir werden Nepal bestimmt noch einmal besuchen, es gibt auch einfach noch so viele schöne Wanderungen die man machen kann – hier eine Inspiration: Top 12 Treks in Nepal

Schließen